FĂŒr seine Metamorphose benötigte unser Überraschungs-Axolotl volle dreissig Tage. Sein hoher Schwimmsaum und seine KiemenbĂŒschel haben sich völlig zurĂŒckgebildet, sie sind inzwischen vollstĂ€ndig verschwunden. Er hat sich im niedrigen Wasser mehrmals gehĂ€utet, seine Haut ist nicht mehr dĂŒnn und feucht, sondern seidig und mattglĂ€nzend, und vollstĂ€ndig trocken, ja sogar wasserabstossend geworden. Nun ist er ist bereit fĂŒr seinen Landgang.


Landgnger 1


Unser Metalotl bewegt sich inzwischen ziemlich ungezwungen und flink an Land. Aus dem Wasser ist er auf die Steine gestiegen und hat damit das Zeichen gesetzt: Er ist nun bereit, und wartet auf den nÀchsten Abschnitt in seinem Leben - ein Leben als vorwiegend an Land lebender Molch.


Landgnger 2


Mit seinem Landgang ist unser Metalotl zu einem völlig neuen Lebewesen geworden. Unser Mölchlein hat deshalb auch einen neuen Namen bekommen. Da noch immer nicht klar ist, ob es sich bei dem erst sieben Monate jungen Axolotl um ein mĂ€nnliches oder ein weibliches Wesen handelt, ist sein neuer Name fĂŒr beiderlei Geschlecht passend. Wie könnte es anders sein, bei dieser ursprĂŒnglich aus Mexico stammenden Tierart: Es muss natĂŒrlich ein Nahuatl-Name sein! ICHTACA, mit der Bedeutung verborgen, geheim, mysteriös. Passt doch!


Landgnger 3


Solange es hell ist, lebt Ichtaca vorwiegend im Verborgenen. Am liebsten sitzt er den ganzen Tag ĂŒber zuhinterst in seinem Unterschlupf, fast gĂ€nzlich versteckt in einem dicken Moospolster. Meist ist nur sein feines, schmales Köpchen mit den neugierigen, leicht vorstehenden Augen und dem noch immer sehr breiten Maul zu sehen, und dies auch nur mit Hilfe einer Taschenlampe. Er lĂ€sst sich hier mit der Pinzette fĂŒttern, selber auf die Jagd geht er noch nicht. Seine Lieblingsspeise ist inzwischen nicht mehr der Regenwurm, sondern ein Insekt: Kleine Heimchen, welche er etwa jeden zweiten Tag angeboten bekommt, im Wechsel mit den aus seinem frĂŒheren Leben als Larve im Wasser bekannten Dendrobena RotwĂŒrmern.






Landgnger 4