Bald hielten die zwei Russisch Blau Schwesterchen Milena und Maroussia, genannt Mimi und Momo, bei uns Einzug. Rasch eroberten die beiden unsere Wohnung mitsamt dem sicher abgenetzten und als Klettergarten eingerichteten Balkon. Kein Vorhang, kein BĂĽchergestell und keine Pflanze war vor ihnen sicher.


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Sehr bald war unsere schöne Wohnung also gezwungenermassen katzengerecht eingerichtet, mit Katzenbäumen, Versteckhöhlen, Körbchen jeder Art und Kletterseilen ausgestatten. Hingegen blieben von nun an jegliche Zimmerpflanzen, so wie auch Blumensträusse in Vasen und andere zerbrechliche Dinge konsequent aus unseren Räumen verbannt: Unser Alltag belebte sich mit Action pur, spannender als jedes Heimkino.


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Mimi und Momo wurden irgendwann rollig und riefen mit Inbrunst nach einem Kater. Das war zu Beginn faszinierend mitzuerleben, bald aber ziemlich quälend und wir waren froh, als endlich der Spuk vorbei war und wieder Ruhe und Frieden einkehrte. Nach nur 3 Wochen aber war es schon wieder vorbei mit der Ruhe, unsere Samtpfoten begannen erneut, nach dem Kater zu rufen. Zur Kastration der zwei Schönheiten konnte ich mich einfach nicht entschliessen, so blieb nur eines: Züchten!

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In Windeseile machten wir uns also schlau in Sachen Katzenzucht, verschlangen wissbegierig alle einschlägige Fachliteratur zum Thema, besuchten Katzenausstellungen, diskutierten mit Züchtern, beantragten unseren Zuchtnamen und stürzten uns frohgemut ins Abenteuer. Von nun an nannten wir uns stolz: „Rassekatzen Russisch Blau von Katlablu“.


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Obwohl wir alle, Katzen wie Menschen, absolut keine Fans waren von Katzenausstellungen, bissen wir halt in den sauren Apfel und erfĂĽllten auch diese PflichtĂĽbung.


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Mimi und Momo erreichten schliesslich beide den ersehnten Titel: „Internationaler Schönheits-Champion“. Darauf waren wir zu Recht stolz!


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Für die erste Katzenhochzeit wählten wir für unsere zwei Schönheiten Prachtkater Cherikov aus. Beim blossen Anblick dieses kräftigen Kerls gerieten wir ins Schwärmen. Sein einziger Makel war, dass er Ausstellungen aus tiefster Seele hasste.


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Dies konnten wir ihm aber aus eigener Erfahrung bestens nachfühlen, es machte ihn für uns nur umso attraktiver. Denn welche Russisch Blau, die auch nur halbwegs etwas auf sich hält, lässt sich gerne von wildfremden Menschen endlos durch die Luft wirbeln und von allen Seiten kritisch begutachten, und dazu den ganzen Tag lang im Käfig eingesperrt versauern.


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